Stillleben in einem Graben

Bayerisches Staatsschauspiel, Marstall

von Fausto Paravidino

Regie Johannes Schmid
Bühne Michael S. Kraus
Kostüme Michael S. Kraus
Musik Christian Heiß

Ulrike Arnold, Katharina Gebauer, Anna Holter, Stefan Maaß, Stefan Wilkening und Martin Liema, Frederic Linkemann

Eine norditalienische Kleinstadt wird von einem Verbrechen aus ihrer routinierten Langeweile gerissen. Eine junge Frau aus gut bürgerlichen Verhältnissen wird in einem Straßengraben gefunden, nackt, tot. Ein verlebter, aber noch ehrgeiziger Kommissar macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Die Mutter des Opfers sucht nach der Tochter, die ihr nahe war und von deren Leben außerhalb des Elternhauses sie doch kaum etwas weiß. Worauf sie stoßen, ist eine Welt von hoffnungslos spießigen Kleinkriminellen, gelangweilten Jugendlichen und hinter bürgerlichen Fassaden schlecht verborgener Grausamkeit und Stumpfheit. In der europäischen Provinz entdeckt Paravidino das, was er die „Peripherie von New York“ nennt: eine Gesellschaft auf dem Abstellgleis, die sich aus ihrer Enge in eine globalisierte Fernsehwelt flüchtet und nur durch einen Mord – vorübergehend – wieder in eine eigene Realität findet.